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Der Gemeinde Freudenweiler
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hielt sich in den Wäldern der westlichen Gemarkung häufig der Neufraer Bürger Gregor Wetzel auf. Er war von Beruf Besenbinder und verkaufte seine Ware hauptsächlich in Ebingen. Auf halber Strecke zwischen Neufra und Ebingen hatte er auf dem Gewann "Hardt" bereits eine Hütte erbaut, in der er seine Besen abstellen konnte, um sie danach zum Verkauf nach Ebingen zu bringen. Als ein angesehener Gammertinger Bürger halb erfroren aufgefunden wurde, gab der Gammertinger Baron (Freiherr) Marquard Carl Anton Speth (1739-1801) Gregor Wetzel die Anregung ein Haus zu bauen. Dies wurde am 24. Mai 1795 aufgerichtet. Von diesem Gregor Wetzel stammen heute viele Familien in Freudenweiler ab. Diese Hütte diente auch manchen Reisenden und Händlern als Unterstand, die von Gammertingen kommend auf dem 15 km langen Weg nach Ebingen von schlechtem Wetter überrascht wurden. Es war nämlich auf der gesamten Strecke weder ein Unterstand vorhanden, noch gab es eine Gelegenheit, sich zu stärken. In den sehr harten Wintern war bei Unfällen keine Hilfe möglich. Es soll sogar vorgekommen sein, dass in dieser Gegend schon Personen erfroren sind.
Schulhaus Freudenweiler
Nach dem Bau der Kapelle wünschten sich die Freudenweiler nun auch ein eigenes Schulhaus. Seit 1822 wurden die Kinder hier in Privathäusern von Lehrgehilfen unterrichtet, die dem jeweiligen Oberlehrer aus Neufra unterstanden. Unter Leitung des Zimmermeisters Balthasar Burkarth (1829-1911) aus Gammertingen, wurde im Sommer 1884 das Schulhaus gebaut. Die Kosten beliefen sich auf 4.000 Mark. Im Zuge der Schulreform 1968 wurde die Schule geschlossen. Seitdem gehen alle Kinder zur Schule nach Neufra.